Gedanken zum Welttag des Hörens
Der Welttag des Hörens findet heuer am 03. März statt.
"Das Ohr ist nicht mehr als eine Tür."
(Aus Surinam)
Es ist jedoch eine Tür, welche im Leben vieles leichter macht!
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und überlegen Sie, was Sie alles tagtäglich über das Ohr wahrnehmen.
Der Wecker klingelt. Das Radio läuft im Hintergrund. Sie hören Musik,
Nachrichten, Verkehrsmeldungen. Ihr Partner ruft Ihnen etwas aus dem Nebenraum zu.
Sie greifen zum Telefon, um einen Arzttermin zu vereinbaren. Auf der Straße halten Sie
einen kleinen Plausch mit einer Nachbarin - trotz der vorbeifahrenden Autos.
Sie freuen sich auf einen Konzertbesuch am Wochenende oder auf einen gemütlichen
Seniorennachmittag in geselliger Runde usw.
Doch was ist, wenn die Tür "Ohr" ein Stück oder ganz verschlossen ist?
Kommunikation ohne Blickkontakt wird unmöglich. Der Plausch auf der Straße
oder beim Seniorennachmittag wird zu einer echten Herausforderung.
Die Möglichkeit für spontane Gespräche für gehörlose Menschen wird sehr stark eingeschränkt.
Wer spricht schon Gebärdensprache?
Die Angst, etwas nicht richtig zu verstehen, etwas falsch zu machen oder sich gar zu blamieren,
wird zu einem ständigen Begleiter.
Eine Sinnestür durch die anderen Sinnestüren auszugleichen erfordert viel Konzentration.
Sie denken sich nun:"Ja, stimmt. Ich erkenne mich gerade ein Stückchen selbst wieder...?"
Dann können wir Ihnen sagen, dass Sie nicht alleine sind, denn am Vorarlberger Landeszentrum
für Hörgeschädigte waren im Jahr 2020 mehr als 12.000 Personen mit einer Hörbehinderung erfasst.
Weder Medizin noch Technik können die Tür "Ohr" wieder ganz öffnen. Ein stückweites Öffnen
ist jedoch in sehr vielen Fällen möglich und daher wünschen wir Ihnen auf den Mut und die Offenheit,
es zu versuchen. Suchen Sie einen HNO-Arzt auf oder nehmen Sie eine Beratung in Anspruch,
um Ihre Lebensqualität wieder zu erhöhen.
Sie denken sich nun:"Ja, muss schlimm sein, aber ich bin zum Glück nicht betroffen und kenne auch niemanden..."
Dann laden wir Sie ein, in den nächsten Tagen bewusst darauf zu achten, ob Sie nicht doch einer Person
mit einer Hörbehinderung begegnen.
Und wenn ja, dann kennen Sie ja nun Einschränkungen, welche eine Hörbehinderung mit sich bringen kann.
Und vielleicht können Sie dann eine Türöffnerin oder ein Türöffner sein.
Denn "Das Ohr ist nicht mehr als eine Tür."
Es gibt viele andere Türen, öffnen Sie sie und Kommunikation wird gelingen.
Team der Beratungsstelle