Mit den Fingern fühlen - mit der Haut wahrnehmen
Wer wollte nicht auch schon mal ins Bälle-Bad steigen oder ein Bohnen-Bad nehmen?
Das Fühlen bezieht sich nicht nur auf das (Er-)Tasten von Gegenständen oder Oberflächen, sondern auch auf das Wahrnehmen von Berührung, Druck, Schmerz, Temperatur und Vibration (taktile Wahrnehmung). Hierfür hat der Mensch in der Haut viele verschiedene Sinnesrezeptoren. Je nachdem wie stark eine Reizung der Hautrezeptoren hervorgerufen wird, wird es unterschiedlich wahrgenommen.
Schwache Reize --> Berührungsempfinden
Starke Reize --> Druckempfinden
Sehr starke Reize --> Schmerzen
Die häufigste Beeinträchtigung des Tastsinnes besteht darin, dass in unserem Fall das Kind Berührungen nicht genau lokalisieren, unterscheiden und identifizieren kann. Um dem Kind nun in der taktilen Wahrnehmung helfen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten in der Ergotherapie:
- arbeiten mit Knete, Teig, Filz oder Ton
- arbeiten mit Papier und Kleister
- Fühlparcours: entweder für die Hände, verschiedene Materialien in Kisten ohne den Inhalt zu sehen oder krabbeln über unterschiedliche Materialien
- Sandsäcke auf dem Rücken transportieren
- mit Sandsäcken bedeckt werden
- Kind mit Pezziball oder Tennisball abrollen
- Pizza backen auf dem Rücken
- Tast- oder Druckmemory
- arbeiten mit Sand (z.B. den Sand über die Finger, Hand oder Arme rieseln lassen)
- in Bohnen, Kastanien oder Bällen ein Bad nehmen
Linda Bayer
Ergotherapeutin